Festmahl der Heuchelei: Steaks für die Mega-Reichen – Insekten und Pflanzen für den Rest
Ein Kommentar von Robert Bridge
Es wäre schwierig, sich eine bessere Metapher für diese gespaltenen Zeiten vorzustellen, als ein Restaurant, das sich bei den Untergangspropheten des Klimawandels anbiedern will, indem es offiziell "vegan" wird. Gleichzeitig aber serviert es reichen Gästen in einem Hinterzimmer Stopfleber, Rinderfilet und Schweinefleischgerichte, während der Planet direkt vor ihren Fenstern angeblich unter der Belastung von CO₂ untergeht.
Heiß serviert wird dieses Festmahl der Heuchelei im Eleven Madison Park – von Kritikern auch "Eleven Madison Pork (Schwein)" genannt. Das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant in New York City gab kürzlich bekannt, dass es auf den Anti-Fleisch-Zug aufgesprungen ist, der derzeit die "Woken" – die sozial Bewussten – im Sturm erobert.
In einem Beitrag, der bereits im Mai im Wall Street Journal (WSJ) erschien, wurde Daniel Humm, der gefeierte Koch und Besitzer des Eleven Madison Park, mit einem ganzseitigen Artikel gebauchpinselt. Seine fast biblisch anmutende Umstellung auf umweltfreundliches Kochen wurde darin besungen.
"Wie die meisten Spitzenköche ist Humm vor allem für Kreationen aus Fleisch und Meeresfrüchten bekannt", schwärmte das WSJ mit allen marinierten Huldigungen, die es formulieren konnte. "Mit der Wiedereröffnung am 10. Juni wird der Eleven Madison Park aufhören, Fleisch oder Meeresfrüchte jeglicher Art zu servieren und seine Gerichte ausschließlich aus Pflanzen zubereiten – aus Gemüse, Obst und Pilzen." Allerdings gab es ein Problem mit dieser Ankündigung: Sie war ein Buffet aus Unsinn.
Die Fake News, die nach einer 15-monatigen coronabedingten Schließung des Lokals aufkamen, sandten Schockwellen durch die kulinarische Gemeinschaft unseres Planeten. Aufmerksamen Lesern wäre jedoch im zwölften Absatz – lange nachdem die meisten Leser bereits zum Sportteil der Zeitung umgeblättert haben – die kurze Erwähnung aufgefallen, dass der Eleven Madison Park seine Fleischesser weiterhin mit Fleischgerichten in einem "privaten Gastraum" verwöhnen wird. In Page Six, einem berüchtigten Klatschblatt, wurde dieser "Gastraum" – nicht gerade appetitlich – als ein "geheimes Fleischzimmer für die Mega-Reichen" umschrieben.
Mit anderen Worten: Nach einem billigen Lippenbekenntnis, zur Reduzierung des CO₂- Fußabdrucks im Namen der Menschheit beizutragen, indem man einer schädlichen biologischen Funktion Einhalt gebietet, die unter Wissenschaftlern als Rinderflatulenz – umgangssprachlich auch als Fürze von Kühen bekannt, die vermutlich einen wesentlichen Beitrag zur Erderwärmung leisten –, werden die Reichen weiterhin genauso essen, wie sie es bisher getan haben. Der Rest der Menschheit wird indessen dazu gezwungen, die Rechnung zu begleichen.
Obwohl über die unglaubliche Heuchelei des Spitzenkochs Humm viel geschrieben werden könnte – der zuvor die Öffentlichkeit wie ein überheblicher Greta-Thunberg-Messdiener darüber belehrt hat, dass "das aktuelle Ernährungssystem in vielerlei Hinsicht einfach nicht nachhaltig ist" –, ist der wahre Take-away hier, wie die Welt zunehmend in zwei diametral entgegengesetzte Lager gespalten wird.
Auf der einen Seite des Grabens stehen jene Bürger, die gezwungen sind, sich an die neuen Regeln und Vorschriften zu halten, die angesichts einer angeblich bevorstehenden Klimaapokalypse auferlegt werden – eine bisher unbewiesene Theorie, über die seit Jahrzehnten debattiert wird. Auf der anderen Seite des Grabens steht die wohlhabende Elite, die es sich leisten kann, die düsteren Geschichten über den Zusammenbruch des Planeten einfach zu ignorieren, während sie das Leben in Zügen genießt.
Dies ist nicht der einzige Fall, in dem der oberen Schicht der Gesellschaft besondere Privilegien zuerkannt werden. Man denke an die atemlose Hingabe der Linken an die Maskenpflicht, die sie gleichzeitig bei so vielen Gelegenheiten ignoriert haben, dass es schwer zu verstehen ist, warum sie mit der Scharade fortfahren.
Die Heuchler unter den Liberalen sind mittlerweile zu einer Legion geworden: von Gavin Newsom, dem Gouverneur von Kalifornien, der auf einer Geburtstagsfeier ohne die vorgeschriebene Gesichtswindel auftrat, bis hin zur Bürgermeisterin von San Francisco, London Breed, die sagte, "die Stimmung hat mich überwältigt", als sie ihre eigenen Vorschriften ignorierte und in einem überfüllten Nachtclub bei einem Konzert ohne Gesichtsmaske gesichtet wurde.
Das vielleicht beunruhigendste Zeichen in diesen verdrehten Zeiten kam jedoch während der Wohltätigkeitsgala in der Metropolitan Opera in New York, an der die anwesenden Stars und Prominenten gänzlich ohne Gesichtsmasken der Veranstaltung beiwohnten, während sie von maskiertem Personal und Paparazzi betreut und fotografiert wurden. Offenbar weiß das Coronavirus, welche soziale Schicht für eine Ansteckung anfällig ist und welche nicht. Der Journalist Glenn Greenwald fasste diese beklagenswerte Episode mit den Worten zusammen: "Die Normalisierung maskenloser Eliten, die von gesichtslosen, maskierten Dienern betreut werden, ist grotesk."
Genauso ist es. Doch das "Groteske" verspricht nur noch schlimmer zu werden, da die ungebildeten Kämpfer für soziale Gerechtigkeit – wie Fräulein Thunberg – angesichts eines überfüllten Planeten weiterhin "Klimawandel!" krakeelen. Diese kollektive Hysterie ebnet den Weg für eine fleischlose Zukunft voller leckerer Gerichte aus Mehlwürmern und Dr. Frankensteins Fleisch aus dem 3D-Drucker.
Man darf sich jedoch sicher sein, dass keine dieser Delikatessen in Zukunft die Speisekarte der "geheimen Fleischstuben" der Welt zieren werden, und die für diejenigen, die nicht zum einen Prozent der Eliten gehören, alles andere als appetitlich sein dürften. Warum sonst ist Bill Gates zum größten Eigner von Agrarland in den Vereinigten Staaten geworden? Der drittreichste Mogul der Welt besitzt jetzt etwa 242.000 Hektar Ackerland im Wert von mehr als 690 Millionen US-Dollar. Inmitten solch alarmierender Trends, in denen durchschnittliche Landwirte gänzlich aus der Viehzucht verdrängt werden, wird deutlich, welche Zukunft diese Leute für uns geplant haben.
Während sich die Mega-Reichen in ihre geheimen Hinterzimmer schleichen, um Steaks zu genießen, muss der Rest der Menschheit – wenn der unaufhörliche Medienrummel ein Indikator dafür ist – grinsend Mahlzeiten aus Insekten und Pflanzen kauen und dabei seine Gesichtsmasken zwischen den einzelnen Bissen rauf- und runterziehen. Und das alles, ironischerweise, im Namen der "Rettung unserer Gesundheit und der Umwelt".
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Übersetzt aus dem Englischen. Robert Bridge ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist. Er ist Autor des Buches "Midnight in the American Empire: How Corporations and Their Political Servants are Destroying the American Dream". Bridge twittert unter dem Usernamen @Robert_Bridge.
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